
Vier Prinzipien der Barrierefreiheit
Grundlage für eine inklusive Website
Werden die vier Prinzipien nicht beachtet, können Nutzer mit Einschränkungen wie Sehbehinderungen, Hörverlust oder motorischen Einschränkungen Schwierigkeiten haben, auf die Inhalte und Funktionen einer Website zuzugreifen. Nur durch die Berücksichtigung aller vier Prinzipien wird eine Website wirklich inklusiv für alle Nutzer.

Wahrnehmbar
Inhalte, Funktionen und Interface müssen so gestaltet sein, dass sie von allen Personen wahrgenommen werden können. Das bedeutet, dass mindestens ein Wahrnehmungssinn fähig zur Aufnahme sein muss.
Die Zahl der möglichen Einschränkungen ist groß: Menschen mit Sehschwäche oder Blindheit sind auf Screenreader angewiesen, während Personen mit Hörbehinderungen von Untertiteln oder Transkriptionen für Videos und Podcasts profitieren. Auch motorische und kognitive Einschränkungen müssen berücksichtigt werden. Wer keine Maus bedienen kann, wechselt zu alternativen Eingabegeräten oder Tastatursteuerung, während Menschen mit kognitiven Herausforderungen oder Epilepsie leicht verständliche Inhalte und reduzierte Reize benötigen.

Bedienbar
Alle Elemente und Funktionen der Website müssen für unterschiedliche Eingabemethoden nutzbar sein – unabhängig davon, ob eine Maus, Tastatur, Sprachsteuerung oder ein Screenreader verwendet wird.
Hierfür sind alle interaktiven Elemente wie Links, Buttons und Formulare per Tastatur erreichbar. Für Screenreader werden sogenannte ARIA-Labels & semantisches HTML eingesetzt, die es erleichtern sollen, sich auf der Webseite zurechtzufinden. Daneben sollen Bedienelemente groß genug sein, damit die Anpeilung leichter fällt. Bei Anmeldeformulare gilt, dass keine zeitkritischen Aktionen Nutzer unter Druck setzen.

Verständlich
Informationen und die Navigation einer Website müssen klar strukturiert, leicht verständlich und intuitiv nachvollziehbar sein.
Dazu gehören eine klare Sprache, eine konsistente Navigation und unterstützende Hilfestellungen zur Orientierung. Wichtige Aspekte sind die korrekte Verwendung von Überschriften (H1, H2, H3…) und Listen, sowie die Erklärung von Fremdwörtern und Abkürzungen, wenn sich diese nicht vermeiden lassen. Außerdem sollten komplexe Inhalte vereinfacht und interaktive Elemente verständlich beschrieben werden, um alle Nutzer bestmöglich zu unterstützen.*

Robust
Die Website wird so entwickelt, dass sie unabhängig von der verwendeten Umgebung sowie der eingesetzten Technologie oder den individuellen Einstellungen der Benutzer zuverlässig funktioniert.
Sie sollte auf unterschiedlichen Geräten, in verschiedenen Browsern und mit assistiven Technologien wie Screenreadern problemlos laufen. Darüber hinaus darf eine Website nicht ausschließlich auf eine Technologie angewiesen sein – etwa auf Maussteuerung oder JavaScript – da einige Nutzer auf alternative Eingabemethoden angewiesen sind. Fehlermeldungen bei Formulareingaben müssen klar an die Benutzer kommuniziert werden. Eine robuste Website wird so entwickelt, dass sie mit neuen Web-Technologien und Standards Schritt hält.